Sonntag, 27. November 2011

Advent, Advent ein Lichtlein brennt

Unglaublich, aber wahr!! Heute ist der 1. Advent!
Und tatsächlich war ich gestern auch schonmal kurz in Weihnachtsstimmung als Luis seine Weihnachts-CD aufgelegt hat. :-)
Adventskränze und Adventskalender gibts hier leider keine, aber ich hab mir und meinen Gasteltern einen kleinen Miniadventskalender mitgenommen! So dürfen wir am Donnerstag dann auch das erste Türchen öffnen!


ICH WÜNSCHE EUCH ALLEN EINEN SCHÖNEN 1. ADVENT UND EINE BESINNLICHE VORWEIHNACHTSZEIT!!


Diese Woche hat so einiges Neues mit sich gebracht!! 

Am Montag 
war ich ja noch krank und deshalb nicht in der Schule... doch am Abend habe ich mich dann schon viel besser gefühlt und versucht zu lernen, als Romelia freudestrahlend in mein Zimmer kam und gemeint hat, dass der Student Alex da ist und dass er ja sooo gut aussieht! :-D 
Ich hab gedacht, was will sie denn jetzt... da ich geglaubt hab Magalis Kumpel Alex sitzt im Wohnzimmer und unterhält sich mit ihnen. Aber tatsächlich war es ein deutscher Student, der Alex heißt und vor ca. 4 Wochen schonmal bei Luis und Romelia gewohnt hat und Spanisch gelernt hat. Er ist danach fuer 4 Wochen nach Nicaragua um dort herum zu reisen und jetzt wird er nochmal insgesamt 3 Wochen hier sein.
Dann hat ihn Romelia halt zu mir geführt, nachdem ich nicht gekommen bin und dann wurd es auch nichts mehr mit Lernen!! Haben uns den Rest des Abends über die Zeit hier und über seine Zeit in Nicaragua unterhalten... sehr interessant, muss ein tolles Land sein! Billig, sicher und wunderschön! 
Und schon könnte ich ein weiteres Land zu meiner Liste hinzufügen, was ich noch alles sehen will!

Am Dienstag
hatte ich das erste mal meinen neuen Lehrer Venicio! Er ist soooo klein!! :-D Sogar fast kleiner als Luis! Und er macht einen komplett anderen Unterricht als Alma, aber auch einen sehr guten! Bei ihm werde ich mehr herausgefordert zu sprechen und auch mal über Themen länger zu erzählen als nur ein bis zwei Sätze lang. Ich hab jetzt schon die 2. Vergangenheitsform gelernt! Die verwendet man z.B. wenn man Dinge beschreibt die in der Vergangenheit normal waren und jetzt anders sind! Und so haben wir viel über meine Kindheit und allgemein vergangene Dinge gesprochen UND uns gegenseitig Märchen erzählt!! :-) Ich habs mit Hänsel und Gretel auf Spanisch versucht! 
Venicio hat ein super Wissen über die Geschichte Europas und auch Deutschlands... Als ich so die Grunddinge des 2. Weltkriegs erzählt habe und z.B. davon dass Deutschland danach geteilt war, hab ich zunächst gedacht ich könnte ihm jetzt alles mögliche erzählen, da er keine Ahnung hat, aber am Ende hat sich herausgestellt, dass er sogar weiß was die Reichskristallnacht ist usw. Er hat sich wohl die Geschichte Deutschlands schon öfter von Schülern erzählen lassen und er sagt er hat aus den vielen unterschiedlichen Varianten dann seine eigene Variation kreiert! :-)
Als Hausaufgabe muss ich jetzt immer kleine Aufsätze schreiben, z.B. über das letzte Wochenende oder ähnliches!
Abends hatten wir einen super schönen Abend in einem französischen Restaurant! Wir waren eine rießen Gruppe von Schülern... die meisten aus Belgien und Deutschland und habens uns bei Jazzmusik und einem Gläschen Wein im Innenhof gut gehen lassen! Am Ende haben mich noch Anna, Alex und Astrid heimbegleitet, da sie relativ nahe beieindander wohnen und ich sonst hätte alleine gehen müssen.

Mittwoch 
hatte ich bis ca. 10 Uhr Unterricht und danach sind wir (Venicio und ich) mein Projekt anschauen gegangen! Das macht man hier immer so ca. eine Woche bevor man dort anfängt, um sich schonmal vorzustellen und auch selbst einen Eindruck zu bekommen... und auch um überhaupt hin zu finden. Bei mir wars jetzt schon diese Woche, weil ich nächste Woche in San Juan del Obispo Schule haben werde und auch dort eine Woche lang in einer Familie wohnen werde (ist eine Partnerschule von APPE).
Das Projekt sah super aus... eine rießen große Einrichtung mit ca. 73 schwerstbehinderten Kindern.... mehr oder weniger Kindern, manche von ihnen sind auch schon um die 40 Jahre alt. Sie sind wirklich alle soo schwer behindert, dass sie alle im Rollstuhl sitzen oder auf großen Matten gelagert werden müssen! So weit ich den Eindruck habe, kann sich keiner von ihnen selbstständig fortbewegen, sprechen oder selbstständig essen. Harte Arbeit für mich... aber es wird die ersten Tage noch ein anderes deutsches Mädel dort sein, die schonmal für ein halbes Jahr dort als Physio gearbeitet hat und jetzt nochmal für 2 Monate zurückgekommen ist. Leider fliegt sie anfang Dezember wieder zurück. Aber wie es der Zufall so will, wird Barbara, eine österreichische Physio auch dort arbeiten... insgesamt für 4 Wochen, d.h. wir können uns gegenseitig etwas unterstützen und beraten. Barbara kenne ich von meinem letzten Wochenende... sie war mit uns am Atitlan See. :-) 
Die Einrichtung scheint sehr gut organisiert und stukturiert zu sein... Eine Angestellte hat mich durch die ganzen Räumlichkeiten geführt und ununterbrochen erzählt, wovon ich viel wieder nur erahnen konnte. Am Anfang mussten mein Lehrer und ich uns die Hände waschen, bevor wir das Haus betreten haben. Es gibt in der Einrichtung eine eigene Wäscherei, einen eigenen OP-Saal und einen eigenen Zahnarzt... außerdem einen schönen Garten, eine kleine Kapelle und eine große Küche wo der kalorienreiche Brei zubereitet wird.
Der Physioraum hat auch ganz nett ausgesehen. 
Venicio hat mir dann beim Weg zurück nochmal genau gezeigt in welchen Bus ich einsteigen muss (mit den Chickenbuses zu fahren, ist hier ein eigenes kleines Erlebnis) und wie ich zu meinem Haus zurück komme, voll lieb. Wenn er geredet hat, hatte ich manchmal nur echt das Problem ihn nicht richtig verstehen zu können weil er ja so weit unten war! :-)
Am Nachmittag hatte ich so richtig richtig fieeeße Gelüsste auf was Süßes und bin spontan ins Mc Donalds Cafe, das man nach Meinung vieler ja auch unbedingt mal gesehen haben muss! Und es ist auch wirklich so, total sauber, wunderschöner Garten und soooo gute Kuchen! Langsam vermiss ich diese sündigen Dinge von zu Hause total!! Habe mir dann einen fetten Käsekuchen gegönnt und einen leckeren Cappuccino. 
Antigua ist wirklich ein Kaff... im Mc habe ich dann Viola, Julia und Anna getroffen, die auch das letzte Wochenende mit am Atitlan See waren und aus Deutschland kommen. Im Endeffekt wars dann ein echt schöner Kaffeklatsch.

Am Donnerstag
habe ich seit langem mal wieder an einer Nachmittagsaktivität der Schule teilgenommen. Ein paar Indigenafrauen aus San Antonio Agua Caliente (einem Nachbarort Antiguas) haben uns mit Erzählungen und kleinen Schauspielen das alltägliche Leben, die Handarbeit und spezielle Riten in ihrem Dorf etwas näher gebracht. Am Ende durften wir uns selbst beim Tortilla machen ausprobieren und diese dann auch verspeisen. 





garnicht so einfach...


um solch eine bunte Bluse zu Weben dauert es 6 bis 10 Monate,
sie hat innen und außen ein Muster
(habe mir einen super schönen Tischläufer gekauft, der 1 Monat gedauert hat... für 16€ fast geschenkt)


so mahlen die Frauen ihren Kaffee selbst


selbstgemachte Tortillas mit Frijoles- (Bohnen) oder Reisfüllung


bei Anna wills nicht so klappen!!


zum Schluss noch eine traditionelle Hochzeit mit Schülern als Hauptdarstellern


die Indigenafrau hat voll den Lachkrampf bekommen, sau witztig!! 


Am Abend habe ich mich mit Anna, Amelie und Kevin zum Party machen getroffen! Alles deutsche Mitschüler! Es gab wieder Getränke für 3 Qetzales (20cent oder so ähnlich) und am Ende haben wir den Abend mit 5 Guatemalteken verbracht! Der eine von ihnen lebt zur Zeit in Californien und verdient dort wohl als Ingenieur ne Menge Kohle! Er hat uns schlichtweg den Abend finanziert und war außerdem sehr reizend! :-) Er will jetzt auch nach Honduras kommen, wenn ich dort bin und mich am liebsten auch mit nach Californien nehmen, aber das lassen wir mal lieber sein! Ich hab ihm nur meine Emailadresse gegeben, nicht meine Handynummer und ihm auch verständlich gemacht, dass ich schon wieder nach Deutschland zurück will.
Zuerst waren wir in einer Wasserpfeifenbar mit guter Live-Rockmusik und danach dann in einer Disco in der mal ganz normale Discomugge gespielt wurde... voll genial, nicht immer nur Salsamusik und Marimba zu hören (auch wenns schön ist, aber nicht ständig)! Am Ende war noch eine Graduation-Class zum Party machen da... und das war mal übel High-Society... wow!! Solche Kleider hätte in Deutschland keiner zum Abschlussball an! Voll krass den Unterschied zu den normalen Guatemalteken zu sehen!

Freitag
habe ich mich dann erstmal von meinem Kater erholt und den Tag hauptsächlich im Inet-Cafe verbracht. Auf dem Weg vom Inet-Cafe zum Mc Donalds, wo ich mich mit Letitia auf einen Kaffee treffen wollte, hab ich dann diesen wahnsinns Sonnenuntergang gesehen!!


Woooowwww!!


Samstag 
bin ich mit Letitia frühs, nachdem ich mal schööön ausgeschlafen hatte, auf eigene Faust mit dem Bus nach Jocotenango gefahren. Dort waren wir am Anfang mit der Schule im Cafe-Museum und jetzt wollte Letitia, bevor sie abreist, noch unbedingt Kaffee kaufen.


nochmal ein etwas anderer Friedhof... alles in weiss diesmal


Weihnachtssterne in Natura


Es war mal voll gut etwas auf eigene Faust zu machen, wir haben zwar ewig den Fußmarsch zurück gelegt, weil uns ein einheimischer Opi mal gerade in die andere Richtung geführt hatte, als wir normal hätten laufen müssen, aber dafür haben wir auch mal ein Nachbarörtchen erkundet.... sehr sehr nette Leute dort!! Alle sagen: "Hola, buenas días!!" und lächeln dich nett an!

Beim Mittagessen hatten wir voll die Gaudi... Magali (die seit Alex Ankunft noch stiller geworden ist) war auf einem Wochenendausflug und mit Alex versteh ich mich sau gut! Werden jetzt irgendwann die nächste Zeit mal eine Art Weihnachtsparty bei uns schmeißen ... mit selbstgebackenen Plätzchen und Glühwein! Jupie.. freu mich schon! 

Nachmittags hab ich mit Letitia wieder die Stadt unsicher gemacht... unter anderem waren wir in einer sehr coolen Crêperie, danach in einem mega exklusivem Hotel mit richtig richtig tollen Innenhöfen, in denen sogar Papageien sitzen usw.! Dort kamen wir uns ausnahmsweise dann mal arm vor. Wir wollten dort nur fragen wann der Bus am nächsten Tag zum Santo Domingo del Cerro fährt... einem Restaurant in den Bergen, das zu diesem Hotel dazu gehört. Nach dem Besuch war uns klar, dass das ein sehr gutes und nicht sehr billiges Essen sein wird, aber wir haben uns gerade deshalb dann sehr darauf gefreut. 
Außerdem haben wir noch den offiziellen Waschplatz Antiguas aufgesucht... dort waschen immernoch manche Frauen ihre Wäsche per Hand, doch dann war leider mein Akku der Kamera leer. :-(

Am Abend hatte ich mich mit den drei niederländischen Mädels, die ich unter der Woche mal zufällig getroffen hatte, für einen Film in der "Bagle Barn" verabredet... dort läuft fast jeden Tag kostenlos ein Film in englisch mit spanischem Untertitel. Ich hab dann noch Alex und Letitia mitgenommen und danach waren wir noch im "Café Rainbow" und haben wieder bei toller Livemusik ein Bier getrunken und Taccos gegessen! :-)
Die drei holländischen Mädels werden jetzt über Silvester auch in Belize sein.... total cool! Dann bin ich nicht mehr ganz so von Anna und den Plänen ihres Freundes abhänging! Der zickt nämlich anscheinend jetzt doch etwas rum! :-) Die Mädels werden mir auf jedenfall bescheid geben wenn sie buchen und evtl dann für mich mitbuchen!! Jupiee!

Heute
früh habe ich im Hof bei strahlendem Sonnenschein meine Hausaufgaben gemacht und dabei wieder Luis´ Weihnachtsmusik zugehört :-) Kontrastprogramm hoch drei, aber komischerweise gefällt es mir sogar so etwas Weihnachtstimmung hier zu haben, ganz ohne ist doch auch nichts.
Kater Miesch hat sich wieder mit meinen Schuhen vergnügt... er ist wohl ein echter Schuhfetischist!! 





unsere Truppe beim Essen... hmm war voll lecker!!


Da konnte ich dann mal endlich meine Gelüsste der letzten Tage stillen!! :-) Es ist so verrückt, seit 3 - 4 Tagen hab ich immer Hunger und v.a. nach was süßem! Heute Nacht wars so schlimm, dass ich von leckeren Weihnachtsmarzipanstollen und Mozartkugeln etc. geträumt habe und im Traum den ganzen Kaufladen leer gekauft hab! :-D Weihnachten ohne Marzipan und Schokolade geht halt eigentlich garnicht!! Aber die Pizza hat zumindest meine Lust auf Mozzarella und Basilikum etwas stillen können! Hoff das ganze legt sich dann jetzt auch wieder etwas! :-)

Jetzt um sieben (muss mich etwas beeilen) werd ich vom Taxi abgeholt und eben nach San Juan del Obispo gefahren.... zu meiner neuen Familie für eine Woche. Gott sei dank ist Anna auch zufällig diese Woche dort, sonst würde es vlt ziemlich langweilig werden. Anna wohnt bei Venicio meinem Lehrer der in San Juan lebt und ich hoffe ich werde auch nette Gasteltern haben! Freu mich aber jetzt auch schon wieder danach zu Luis und Romelia zurück zu kommen!! Ich werd dort kein Inet haben... also meld ich mich dann frühstens nächste Woche... aber ihr habt ja jetzt wieder einiges zum lesen!! ;-)

Also noch eine schöne Woche, hasta luego!!

KNUTSCHHH



Dienstag, 22. November 2011

Chichicastenango

Die Nacht über habe ich mit Hilfe von Tabletten einigermaßen schlafen können, aber am nächsten Morgen gings wieder schlechter und ich habe beim Frühstück nur meinen Tee geschlürft. Keinen Appetit und mega Bauchschmerzen... habe dann beschlossen Immodium zu nehmen, gegen den Durchfall... aber ich glaube das war nicht das richtige! Die Schmerzen haben nicht nachgelassen (auch danach mit Schmerzmittel nicht)!
Ich war echt sehr ratlos.

Habe dann allerdings den "Arsch zusammengekniffen" ;-) und den Rest des Tages versucht bei Laune zu bleiben...!

Nach dem Frühstück sind wir mit unserem kleinen Bus nach Chichicastenango gefahren, wo es den größten Indigena-Markt gibt und einen sehr schönen Friedhof:











Kirche St. Tomas, vor der Maya Riten abgehalten werden um gleich 
im Anschluss daran in der Kirche katholische Heilige anzubeten... 
ein totaler Mix aus Mayaglauben und Katholizismus!


nach ein paar Einkäufen auf dem Markt... Warten auf den Busfahrer :-)

Nach der unendlich langen Fahrt nach Hause, kam es dann wie es kommen musste! Wenn es nach unten durch das Immodium nicht mehr geht, sucht sich der Mageninhalt einen anderen Ausgang! Und so war es dann auch! Unglücklicherweise war die Tüte die ich in diesem Moment zur Hand nahm etwas beschädigt! Ghmmmghmmm(Reusper)... keine genaueren Ausführungen dazu!!  

Vom Glückspilz zum Pechvogel, so kann es gehen!! 

Vamos a ver que pasa el proximo fin de semana... espero que no voy estar enferma tambien! Buena suerte y "Fingers cross"
Nächstes We werd ich auf jeden Fall in Antigua bleiben... 
mal durchschnaufen und hoffentlich gesund bleiben! ;-)
Und vlt etwas den Belizeurlaub planen!

Hasta luego!! Muchos besos!!!






Montag, 21. November 2011

Glückspilz oder Pechvogel

Glückspilz einerseits, da ich mein Geld vom letzten We-Ausflug wieder bekommen habe, relativ schnell wieder gesund geworden bin und eine schöne Restwoche hatte

Pechvogel... da mich gleich dieses We das nächste Übel (im wahrsten Sinne), eine Magen-Darminfektion, heimgesucht hat.
WARUM DENN IMMER AM WOCHENENDE???? :-(

Aber eines nach dem anderen....

Bis Mittwoch habe ich mich letzte Woche erstmal geschont und nichts besonderes erlebt. Allerdings habe ich meinen Wochenendausflug an den Atitlan-See gebucht und mit Anna ausgemacht, dass wir über Silvester wahrscheinlich nach Belize fahren!! Voll toll, eine Woche oder bissi länger. Ihr Freund wird sie in der Zeit besuchen, deshalb hab ich erstmal ganz vorsichtig gefragt ob ich mich da einfach anhängen darf... aber da hat sie nur gelacht und gemeint es wäre voll cool und sie hätte eh kein Bock auf ne solo Pärchenkacke! :-D
Mal schauen was daraus wird, aber wäre schon mega Silvester in der Karibik zu verbringen! Vlt finden sich ja auch noch mehr Leute die mitgehen wollen.

Am Donnerstag
hab ich früh morgens im Bett schon die ganze Zeit ein Klappern gehört und mich gewundert was das sein kann... Am Frühstückstisch wars dann eindeutig! Mein Stuhl (mit Rollen unten dran) ist hin und her gewackelt und ich hab mich gefühlt als sei ich seekrank.... Mein erstes kleines ERDBEBEN!!
Es hat nur ca. 5 Minuten gedauert, aber es war deutlich zu spüren! Romelia hat mich sogar raus auf die Straße geschickt, aber ich glaube das wäre nicht nötig gewesen, so heftig wars dann auch nicht! :-)
Sie hat außerdem gemeint, dass das Haus erdbebensicher gebaut ist, welch Glück!
Viele Leute, die ich gefragt habe, habens nicht wirklich mitgekriegt, weil sie eh gerade im Bus saßen oder noch im Bett lagen... Aber ich fand es eigentlich ein richtig tolles Erlebnis!
Stärkere soll es natürlich in Zukunft nicht geben, das reicht dann erstmal für den Anfang!
Abends war ich mit Anna im Café Sky auf der Dachterasse gesessen. Wir haben einen lecker Milchshake getrunken und die wunderschöne Aussicht bei Abenddämmerung genossen!




Danach war ich noch mit Letitia und 2 Arbeitskollegen von ihr (1 Spanier und 1 Guatemalteke) beim Essen. Letitia wollte unbedingt, dass ich mitgehe... aber das war im Nachhinein nicht so eine gute Idee. Ich hab mir schon gleich gedacht, dass das für mich ein ziemlich stiller Abend sein werden wird mit 3 super spanisch sprechenden Menschen um mich... ja und so wars dann auch! :-) Der Spanier war dann irgendwie noch total entsetzt, dass ich so wenig verstehe (war eh bissi ein arroganter Typ meiner Meinung nach) und konnte aber selbst kein Wort Englisch! Naja was ist da jetzt schlimmer?! Für ihn ist es halt easy cheesy hier, aber desewegen muss er sich nicht so aufblasen. Ich tu ja wirklich mein Bestes und ich denke es ist normal dass man nach 2 1/2 Wochen nicht mit Nativspeakern und einer fertig ausgebildeten Spanischstudentin mithalten kann. Er hat halt wahrscheinlich einfach gedacht, dass Letitia jemand mitbringt, der schon besser Spanisch kann, aber immerhin habe ich soviel verstanden, dass er sehr herablassend geredet hat und einen sehr schlechten Humor hatte. Naja nach dem Essen bin ich dann auch ziemlich bald gegangen, die andern haben das gut verstehen können, aber irgendwie wars schon etwas frustrierend für mich.

Am Freitag
hab ich mich dann in der Schule bei Alma gleich mal über den vergangenen Abend ausgequatscht und ihr volles Verständis bekommen. Sie meinte die meisten Guatemalteken mögen die Spanier nicht besonders, weil sie wohl oft mit sehr erhobener Nase rumlaufen.
Es war mein letzter Schultag mit Alma und ich habe ihr am Ende noch ein kleines selbstgebasteltes Kärtchen geschenkt mit Marienkäfer und Glückwünschen für ihre baldige Operation. Ich glaube sie hat sich gefreut.
Normal wechselt man alle 2 Wochen den Lehrer, aber da ich 5 Wochen Sprachkurs habe, hatte ich Alma jetzt 3 Wochen und den neuen Lehrer dann 2 Wochen.
Den restlichen Tag habe ich mit Sadt- und Marktbummel, Inet und Reiseführer + Packen fürs bevorstehende We verbracht.

Samstag
früh um halb 7 ging die Tour los.... zum LAGO ATITLAN!!
Diesen Ausflug hatte ich schon länger mit Letitia geplant und mich sehr darauf gefreut. Ein We mit ihr zusammen... denn sie verlässt mich ja leider auch schon in 2 Wochen.
Es waren auch noch mehrere Schüler unserer Schule und einer anderen Schule mit dabei und zuuuufällig auch Daniel (der Mitbewohner von Ulli) und Viola, ein deutsches Mädel, mit der ich vor La Merced mal kurz ins Gespräch gekommen bin. Sachen gibts!! 
Die Fahrt war diesmal nicht so lange wie nach Semuc... in ca. 3 Stunden waren wir am Aussichtspunkt mit folgendem Panoramablick:


hätte etwas weiter links anfangen sollen... aber trotzdem schön! :-)


Nachdem wir unser Gepäck im Hotel in Panajachel abgestellt und ganz kurz etwas geruht und uns frisch gemacht hatten, gings weiter mit dem Boot....







... nach Santiago Atitlan, dem größten der zahlreichen kleinen Indigena-Dörfchen um den Atitlan-See herum.

Dort sind wir gleich zu einem sehr sehr seltsamen Ort gegangen. Es war einfach ein kleiner, über winzige Gassen erreichbarer Raum, in dem Gebete und Zeremonien für den Heiligen Maximón (übersetzt großer Ahne) abgehalten werden. Der Raum war eigentlich sehr schlicht und in einer bettelarmen Umgebung, dafür über und über gemschmückt mit kitschigen bunten Weihnachtslämpchen und dazu dudelnder Weihnachtsmusik (so eine von einem Spielzeug-Weihnachtsmann) und mitten im Raum lag eine Holzfigur im Sarg (Maximón). Um den Raum betreten zu dürfen hätte man 2 Quetzales bezahlen müssen und um ein Foto zu machen 10 Quetzales. 2 Quetzales ist fast nichts, aber ich hab das wichtigste auch von außen gesehen und nähere Informationen dann von den 2 Daniels bekommen, die sich rein getraut haben. Eine alte Frau saß auf einem Stuhl und hat ganz schnell vor sich hin gebetet und dabei mit dem Oberkörper gewippt... etwas beängstigend. An Ostern wird die Holzfigur dann während einer großen feierlichen Prozession, zusammen mit ganz viel anderen Heiligen und Jesus, durch die Stadt getragen.


ein Beispiel für die hässliche Weihnachtsdeko hier :-)


Danach haben wir die Kirche angeschaut, in der die anderen Holzfiguren der Heiligen stehen. Und nach einem Bummel über den Markt haben wir zu Mittag gegessen. Ich hatte dort schon etwas Bauchweh und nicht sehr viel Hunger... habe mich auf eine kleine Pommes mit Cola beschränkt.


tolle Farben auf dem Markt


musizierende Kinder auf der Straße


.... und weiter gings mit dem Boot nach San Antonio Palopo!


Ein etwas hübscheres kleines Örtchen mit mehr Charme und grandioser Aussicht. Dort haben wir eine der typischen Webereien angeschaut und sind danach dann permanent von einheimischen Händlerinnen und Kindern verfolgt worden, die das Kunsthandwerk verkaufen wollten. Sie waren sehr hartnäckig... ich habe dann schließlich 2 schöne Schals gekauft! :-)


ein Kind, das mir einfach vor die Linse läuft :-)


ein selbstgewebter Schal dauert etwa 1 Woche


hier tragen auch die Männer traditionelle Kleidung


Aussichtspunkt


auf dem Weg nach oben...


Nele (beim Abwimmeln einer Händlerin), Stine und Annik
 alles sehr nette Mädels


vor der Kathedrale


Abends, zurück in Panajachel noch etwas Zeit zum Bummeln und der Blick auf den See bei Sonnenuntergang... 




Den restlichen Abend habe ich im Hotelszimmer verbracht weil meine Bauchschmerzen von Stunde zu Stunde schlimmer wurden, dann noch Durchfall dazu kam und mir total schlecht war! Leider kein Abendessen und kein gemütliches Zusammensitzen am See für mich... schade!!


Der nächste Tag mit Besuch von Chichicastenango folgt....




Freitag, 18. November 2011

Ganz kurz.. Eindrücke und Postadresse

Nach knapp 3 Wochen wird es Zeit für ein paar zusammenfassende Eindrücke..

Der krasseste Eindruck bis jetzt ist, dass hier die Uhren etwas langsamer ticken und alles sehr ruhig und gemütlich zugeht. Kein Stress, keine Hektik... perfekt! Auf der Straße laufen die Leute sooo langsam, dass man (als Europäer) eigentlich ständig überholen muss. Ich laufe ja auch nicht gerade schnell im Vergleich zu manch anderen daheim, aber gegen die Leute hier bin ich echt ein Sprinter! :-)
Nervig kann das ganze bei Terminen werden, oder wenn man die Rechnung möchte! Da wartet man dann schon mal ein bisschen.

Spektakulär und etwas angsteinflößend sind die Maschinengewehre mit denen die Polizisten und "Wächter" hier ausgestattet sind. In unserem Hotel in Coban war auch einfach mal ein Hotelgast mit einer Pistole in der Hose steckend vor uns an der Rezeption gestanden... etwas beruhigend war dabei, dass er Frau und kleines Kind bei sich hatte, sonst hätte ich wohl glatt einen Überfall erwartet.

Verdauung läuft!! :-D Hatte bis jetzt noch kaum Probleme, obwohl ich mit Leitungswasser Zähne putze und alles esse was es in der Familie gibt. Nach einem Apfel aus dem Supermarkt hatte ich bissi Beschwerden, aber kaum der Rede wert!

Apropos Essen... ich habe ja schon erzählt, dass es super schmeckt, aber es ist auch noch so vielfältig. Was es immer gibt, sind Tortillas (handtellergroß), Goacamole, Fleisch (aller Art, sogar manchmal Fleischküchle oder Steaks) Reis und Weisbrot. Insgesamt stehen immer ca. 5 Töpfchen auf dem Tisch, in die man dann erstmal reinspitzt und dann zuschlägt. Was typisch guatemaltekisch ist, sind Frijoles, das sind braungraue Bohnen, die entweder als Aufstrich oder als Art Eintopf serviert werden. Es gab aber auch schon Spaghetti, Pommes, Kartoffelpuffer, Pudding usw. Ich glaube die Gastmami versucht öfter mal was typisch europäisches zu kochen. Käse gibt es übrigens auch... eher so Schafskäse, aber voll lecker. Zum Frühstück immer Cornflakes, Milch und Pankekes und Obst. Suppe und Gemüse bekomme ich auch oft... mit Ei überbackenen Blumenkohl oder Broccoli oder Maiskolben! Hmmm! :-)

Die Einwohner Antiguas sind gaaanz stolz auf ihre 3 Fastfood-Läden, sehr witzig! Es gibt einen Mc Donalds, einen Burger King und das guatemaltekische Fastfoodgeschäft: Pollo Campero (ähnlich wie Kenntucky)! Sauberer als bei uns sind sie auf jeden Fall!

Auf der Straße wird egal ob frühs um 6 oder nachts um 12 Uhr voll oft geballert... also mit Krachern, nicht mit Pistolen! Das machen die Guatemalteken an besonderen Tagen, wie z.B. an den Presidentenwahlen, an Hochzeiten und an Geburtstagen (da kann man sich vorstellen wie oft das dann vorkommt)! Ganz krass wird es anscheinend an Weihnachten werden, da werden Millionen Dollar in die Luft geschossen, sagt Luis.

Die Katzen und Hunde hier sind so lieb... und ich hab hier irgendwie keine Katzenallergie! :-D
Und auch nur sehr wenig Mosquitostiche!!

Kleiner Tratsch am Rande: Magali meine belgische Mitbewohnerin ist mit dem Enkelsohn meiner Gasteltern zusammen, aber ich hab noch nicht wirklich herausbekommen ob das offiziell ist oder nicht! Ich glaube eher nicht (ich weiß es von anderen Studenten), aber wenn ich meine Gastmutter richtig verstehe, hat sie mir schon ein paar mal erzählt, dass er manchmal hier schläft! Ich trau mich aber auch nicht weiter nachzufragen, ich will sie ja nicht verraten!

Magali hört fast ununterbrochen Enrique Iglesias... Jucheee, welch Freude!

Ich träume übrigens so gut wie immer von irgendwelchen Leuten von daheim! Auch von Leuten mit denen ich garnicht viel zu tun habe! Aber irgendwie cool, so beem ich mich quasi nachts immer nach Hause! :-)

Richtig Heimweh hatte ich bis jetzt noch nicht, aber manchmal einfach Lust, dass jemand da ist den man gut kennt.

Was mir bissi fehlt hier is der Fernseh und der Laptop... das merke ich aber jetzt erst so nach 2 1/2 Wochen. Und es ist auch nicht wirklich tragisch! :-)

Noch ein physiotherapeutischer Befund! ;-) Gaaanz ganz viele Leute hier, v.a. Kinder, haben Fußdeformitäten oder komplette Beinachsenfehlstellungen.

UND

Meine Adresse für Post aus der Heimat!!

APPE
1a. Calle Oriente No. 15
Antigua Guatemala
Centro America

Es ist meine Schuladresse, also bitte noch meinen Namen mit drauf schreiben! Es kann gut 4 Wochen dauern bis die Post von Deutschland hier ankommt, deswegen dann quasi im Januar nicht mehr schreiben, da bin ich ja schon bald nicht mehr da!
Würde mich rieessssig über Post freuen!!!

Hasta luego, que te vayas bien!!

Mittwoch, 16. November 2011

Fortsetzung Semuc Champey

Also im Endeffekt wars dann 10 vor 3 als der Minibus ankam, da sie alle persönlich vor der Haustüre abeholt haben und die Treffpunkte hier eh mindestens eine halbe Stunde später einzuplanen sind als ausgemacht ist. Mein Gastvater war so lieb und hat sich neben mich auf den Gehsteig gesetzt und mit mir gewartet, sonst wäre es ein ziemlich ungutes Gefühl gewesen... mit voll gepackten Rucksack auf dem Präsentierteller .
Und los gings... eingezwängt zwischen Rucksack und Ulli erstmal ca. 5-6 Stunden ohne wirkliche Pause (nur mal kurz am Straßenrand zum Pinkeln) bis zu einer Raststätte in der wir gegessen haben und dann weiter bei Dunkelheit auf ziemlich unwegsamen Straßen nach Coban (nochmal 2-3 Stunden). Wir waren ganz froh, dass wir nicht genau gesehen haben wie die Straßen ausgesehen haben...! :-)
Die Fahrt war total unterhaltsam... Ulli und ich haben uns die ganze Zeit über Gott und die Welt unterhalten, das war echt toll! Einfach mal auf deutsch drauf los quatschen, herrlich! Leider hat mein Hals schon total das Kratzen angefangen und ich habe gemerkt, dass sich irgendwas anbahnt. Daraufhin hat Ulli versucht mit Homöopathie und Hustenbonbons auszuhelfen... was auch die erste Zeit etwas geholfen hat.
Ulli ist übrigens 50, nicht 40 wie ich gedacht hatte, aber noch so übelst jung geblieben und super lieb. Sie hat echt spannende Sachen zu erzählen. Wenn ich wirklich nach Regensburg ziehen sollte (oder auch anders), wollen wir uns mal treffen und zusammen auf ihre Berghütte wandern, die sie von ihrem Vater vererbt bekommen hat.
In Coban angekommen, kam es dann zum ersten Problem: Sie haben uns einfach an einem Hotel rausgelassen, das wir garnicht gebucht hatten und gemeint wir müssten jetzt hier bleiben. Doch Ulli hat gemeint, dass das nicht dem Standart unseres Hotels nahekommen würde und hat gleich mal Elke, die deutsche Besitzerin unseres Reisebüros der Agentur "Aventura", angerufen. Nach langem Hin und Her und dank Elkes Hilfe (es war ja schon mitten in der Nacht) hat uns dann doch noch der Hoteljunge unseres Hotels abgeholt und zu unserem eigentlichen Hotel gebracht. Gott sei dank hat sich Ulli gewehrt. Doch leider nicht genug, ist dann dort noch der zuständige Herr unserer Reiseagentur mit Frau und Kind aufgekreuzt und hat dem jungen Mann an der Rezeption eingeheizt, was das solle... Sie hätten heute Nachmittag nachgefragt ob ein Zimmer frei wäre, worauf er gemeint hat, dass das Haus voll sei und daraufhin das Zimmer im anderen Hotel für uns reserviert und angezahlt wurde und er nun quasi doppelt zahlen müsse und so weiter.
Kleines Missverständnis am Rande.... Ich, mit meinen schlechten bis hin zu fehlenden Spanischkenntnissen, habe mir da eine ganz obstruse Geschichte zusammengereimt! :-) Ich wusste ja nicht, dass der Herr von unserer Agentur ist (er hat sich auch nicht vorgestellt oder so) und habe gedacht, dass er ein Zimmer für sich und seine Familie suche, heute mittag schonmal nachgefragt habe und uns sozusagen jetzt unser Hotelzimmer noch vor der Nase wegschnappen will. Bis ich gecheckt habe um was es wirklich geht hat es schon etwas gedauert und ich habe mich wirklich gewundert was mich meine blühende Phantasie für gemeine Machenschaften mit hineininterpretieren hat lassen. :-) Ende gut... alles gut!!
Im Endeffekt waren wir dann in einem wunderschoenen Zimmer untergebracht und sind, nach einer luxörioesen Dusche, um halb 1 totmüde aber glücklich ins Bett gefallen.


Ulli freut sich über das tolle Zimmer


ein super schönes Bad


es weihnachtet sehr


Am nächsten Morgen haben wir 2x frühstuecken dürfen... einmal in unserem Hotel und einmal von der Agentur aus in einem anderen Hotel. Das kam daher, dass die 2 Herren am Vorabend nur rumgestritten hatten und so nicht dazu gekommen sind zu klären wo wir nun frühstücken werden. Wir haben natürlich diesen Umstand schäbigst ausgenutzt und den Männern nichts von dem jeweils anderen Frühstück erzählt, haben das ganze einfach als Entschaedigung für den Stress am Vorabend angesehen und es uns richtig schmecken lassen.


1. Frühstück: lecker Obst, Joghurt, Kaffee und Lunchpaket


2. Frühstück: Früchte, hausgebackenes Brot und lecker Marmelade


das muss ein ganz feines Hotel gewesen sein... so hat es auf alle Fälle gewirkt


Vollgefressen und etwas müde, da ich die Nacht fast garnicht schlafen konnte (Halsweh und "ich muss jetzt schnell einschlafen") gings dann los nach Lanquin, einem Ort in der Nähe von Semuc Champey, wo wir unsere erste Höhlentour gebucht hatten. Natürlich ging es mit etwas Verspätung los, aber die Bilder von der Natur und den kleinen Berghüttchen mit ihren Bewohnern, sowie die mystische Morgenstimmung auf dem Weg nach Lanquin war überragend (ein Glück dass wir die Strecke nicht nachts gefahren sind).


jetzt weiß ich warum die Wälder "Nebelwälder" genannt werden


hat in echt natürlich um einiges besser gewirkt, aber
so eine Stimmung kann man garnicht mit der Kamera einfangen


kurvig und teilweise sehr matschig ging es daher


üppige Vegetation


In Lanquin haben unsere Mitfahrer dann mächtig Probleme bekommen, da sie anscheinend nur den Weg bis nach Lanquin und nicht wie sie gedacht hatten bis nach Semuc Champey bezahlt hatten. Auch ein Mitfahrer vom Vortag, den wir in Laquin wieder getroffen haben, hat krasse Stories erzählt. Er ist Nachts noch weiter nach Lanquin gefahren und ist dort dann einfach auf der Straße abesetzt worden... ihm wurde nur gesagt dass es sein gebuchtes Hostel hier nicht gäbe und dass er jetzt ein neues suchen müsse. Es war bestimmt 2 Uhr Nachts als die Leute in Lanquin angekommen sind. Er war an diesem Morgen dementsprechend sauer und angenervt und auf dem Rest des Ausflugs sehr sehr misstrauisch, was die allgemeine Stimmung nicht gerade erhellt hat.
Diese Zischenfälle haben uns sehr viel Zeit gekostet, doch schließlich haben wir die erste Höhlentour gestartet.


vor der Höhle


der Eingang


in der Höhle


Die Höhle ist erst seit 5 Jahren für Touristen begehbar, da man vorher nicht wusste ob genug Sauerstoff vorhanden ist. Doch durch den Fluss der hindurch fließt wird Sauerstoff in die Höhle transportiert. Trotzdem kam man ganz schön ins Schnaufen, es war sau heiß und sehr glitschig. Ulli ist sogar mal hingefallen und hat sich ne kleine Schnittwunde an der Hand zugezogen.
Das besondere an der Höhle ist, dass dort einige Figuren aus Tropfsteinen zu erkennen sind und dass es im innersten einen Maya-Altar gibt, an dem früher Menschenopfer dargebracht wurden, heute aber nur noch Hühnchen und andere Nahrungsmittel geopfert werden.


Tigerskulptur


Danach gings mit einem offenen Truck über Berg und Tal nach Semuc Champey... auch eine wahnsinns Fahrt. Das coole war, dass dort auch ganz viele Einheimische mitgefahren sind, es also etwas sehr typisches war und nicht nur für Touristen. Von der Natur um uns herum ganz zu schweigen. Mandarinenbäume, Weihnachtssterne in freier Natur, rießen Palmen und Bananenbäume usw. Auch wenns ewig schön war, anstrengend war es auch total, da man sich sehr gut festhalten musste. Wir waren manchmal dem Abgrund ganz schön nahe und des öfteren hat man sich gedacht... "Oh Gott hoffentlich versagen jetzt der Motor oder die Bremsen nicht" da es so krass bergauf und bergab ging.


yeahhhiii


und los gehts...


in dem Schlamm wären wir fast stecken geblieben


zwischendurch immer die bettelarmen Einheimischen in 
ihren provisorischen Hüttchen


Juhuuu, endlich in Semuc Champey... ich war echt schon sau müde, da eben auch gesundheitlich etwas angeschlagen und übernächtigt, da gings im Eiltempo, vieeeel zu schnell, auf einen Aussichtspunkt hoch. Das hat meine Kondition nicht ganz mitgemacht. Wir hatten ein französisches Mädel dabei, das voraus gerannt ist und unser Guide dann halt hinterher! Sowas hasse ich ja... das war einfach nicht nötig da so hoch zu hetzen! Die Aussicht hat sich trotzdem gelohnt! :-)


die charakteristischen Kalksteinbecken mit glasklarem türkisgrünem Quellwasser....
Das PARADIES!!


Nach einem Lunchpaket am Aussichtspunkt und dem Abstieg gings dann auch ab ins frische Nass!!! Uihhh wie schön!! Ein Traum...!
Leider hat uns die Sonne dann etwas im Stich gelassen, aber es war trotzdem herrlich! Ich bin mir vorgekommen wie in so einer Werbung von Center Parks und noch ein Stück himmlischer! Die Stufen mussten wir mit kleineren Stunds überwinden, z.B. Sprünge aus (mehr oder weniger) gewagter Höhe oder einer Naturrutsche, bei der ich mir mein Andenken an dieses Wochenende geholt habe... einen dicken fetten blauen Fleck am Beckenkamm direkt überm Po, weil ich mich beim Rutschen irgendwie ganz komsich gedreht habe.Natürlich passiert sowas wieder nur mir!
Im Wasser konnten wir leider keine Fotos machen, aber danach dann.....







Nachdem es leider zu spät für unsere 2. Höhlentour war (die eigentlich sehr geil sein sollte) sind wir in der Abenddämmerung (mit nassen Haaren usw) in unsere Unterkunft gefahren... Mitten im Jungel eine Relax-Oase mit Hippi-Austeiger-Besitzerin, cooler Musik und leckerem Essen. Geschlafen haben wir in einem Bungalow. Das Ambiente hat mich etwas an Thailand erinnert.


und siehe da.... die gleiche Decke, auf der wir sitzen, habe ich mir 
damals in Thailand im Jungel gekauft!
(weißt noch Sandra?!)


Aussteigertypen


Jungellodge


Am nächsten Morgen dann wieder mit dem Truck nach Lanquin und von dort aus mit dem Bus nach Antigua mit kurzem Stop in Coban, wo mir Ulli ein kleines Andenken auf dem Markt geschenkt hat, wie lieb.
Im Bus waren wir witzigerweise mit meinen ganzen Schulkollegen zusammen.Aber mir gings dann garnicht mehr gut!!

Ingsesamt ein super Ausflug mit vielen tollen Eindrücken von Guatemala, aber für das viele Geld gab es etwas zu viele Pannen. Wir waren Elkes Versuchskaninchen mit dieser Agentur und sie wird auch nicht mehr bei ihnen buchen. Das Geld für die 2. Höhle bekommen wir jetzt hoffentlich zurück... erst hieß es der Busfahrer habe es uns schon längst gegeben, dann wieder dass wirs bekommen... jetzt bin ich mal gespannt. Am Ende will es sich der Busfahrer einfach selbst einstecken?!

Am Montag hats mich dann erstmal voll zerlegt... Ich war frühs noch in der Schule, aber dann gings mir so elend dass mich Alma heimgeschickt hat und ich dann auch den ganzen Tag im Bett verbracht habe. Die fette Erkältung hat sich dann doch nicht unterdrücken lassen, ist ja auch logisch bei solchen Umständen mit baden etc. Aber heute gehts wieder besser und jetzt hatte ich wenigsten schön viel Zeit zum schreiben, wenn auch wieder insgesamt zu wenig... es gäbe noch viel mehr schöne Fotos.


Ein letzter Blick während der Heimfahrt mit dem Truck: