Samstag, 5. November 2011

Meine erste Woche

Hola chicas y chicos.... que tal? Estoy muy bien! Jaaa, soviel kann ich zumindest schonmal! :-)

Wow, eine Woche ist schon vorbei und es war soviel los! Ich hab einiges zu erzählen und ich fang am besten mal mit meiner Anreise an und versuche geordnet weiter zu machen!

Anreise:
Sonntag morgen um halb 5 sind wir losgefahren, sehr müde und sehr nervös.. Ich hatte diese Nacht kaum ein Auge zu gemacht! Am Flughafen ging alles sehr sehr schnell... fast etwas zu schnell für mich! Nun lagen 16 Stunden Flug vor mir! Im ersen Flieger nach Madrid war ich neben einem sehr seltsamen Pärchen gesessen! Das Mädel war irgendwie gekleidet wie eine Braut mit Krönchen und weißem Pelz, Netzhandschuhen und einen dicken Klunker am Finger! Vielleicht waren die beiden gerade dabei auf Hochzeitsreise zu gehen! Strange! Aber sehr gesprächig wäre ich da wahrscheinlich eh noch nicht gewesen, nach ein paar Tränchen beim Start bin ich sofort eingeschlafen und hab die 2,5 Stunden so gut wie durchgeschlafen! Was mich sehr verwundert hat war, dass man in diesem Flieger nicht einen einzigen Tropfen zu trinken bekam...wenn dann musste man dafür zahlen!
Im Flughafen von Madrid musste ich umsteigen und hab kurzerhand beschlossen ein deutsches Pärchen anzuquatschen von denen ich mitbekommen hatte, dass sie auch nach Costa Rica weiter fliegen müssen. Das war mein Glück, das Pärchen war totaaal nett! Sie haben mich quasi herzlich "aufgenommen", immer schön auf mich gewartet und zufällig waren sie im Flieger dann auch in der selben Reihe wie ich gesessen! Also hat ich auf dem längsten der 3 Fluege (11 Stunden) nette Unterhaltung. Außerdem war noch ein älterer Herr neben mir gesessen, der sich als Italiener entpuppte und leider nur spanisch und italienisch sprach aber sich trotzdem angeregt mit mir zu unterhalten versuchte! Soweit ich verstanden habe besitzt er ein Haus in Costa Rica direkt am Meer, ist dort mit einer einheimischen Frau verheiratet und versucht so oft es geht dorthin zu fliegen. Ich glaube er hat eine Marmorfabrik in Pisa oder so ähnlich und er wollte mich unbedingt mit seinem 38 jährigen Sohn verkuppeln!! :) Nein danke, selbst die Fotos konnten mich nicht wirklich überzeugen!
Beim nächsten Flug hatte ich genauso viel Glück! Das badenwürtembergische Pärchen wollte mir gerade noch helfen meinen Anschlussflug nach Guatemala zu finden, da hat mich auch schon eine Ulli aus Vorarlberg (Österreich) angesprochen mit der ich dann den Rest gemeistert habe! Es war so beeindruckend, weil man sogar schon am Flughafen das entspannte und außerordentlich freundliche Flair Mittelamerikas zu spüren bekam! Ulli ist schon etwas älter, hat Familie usw. aber will ihren Lebenstraum verwirklichen und genau wie ich in Antigua spanisch lernen und Freiwilligenarbeit leisten! Wir hatten Emailadressen ausgetauscht um in Kontakt zu bleiben und vorgestern sind wir uns sogar zufällig über den Weg gelaufen, sie wohnt garnicht weit entfernt von mir! Wir wollen uns jetzt demnächst mal auf einen Kaffee oder ähnliches treffen.
Zuerst war es etwas verwirrend am Flughafen, denn ich konnte meinen Abholdienst nicht finden... Gott sei dank hat Ulli so lange gewartet bis ich ihn aufgespürt hatte. Totmüde und mit einem sehr gestörten Gleichgewichtsorgan :) bin ich dann nach ca. 23-24 Stunden Anreise von Leonel (dem Fahrer) zur Familie gefahren worden. Dort hat schon meine Gastmama Romelia mit einem heißen Tee auf mich gewartet. Ich bin sehr herzlich empfangen worden, doch nachdem mir Romelia und Luis das wichtigste gezeigt hatten, bin ich dann auch totmüde ins Bett gefallen. Nach der Ortszeit war es erst 20 Uhr aber nach europaeischer Zeit 7 Stunden später, d.h. 3 Uhr nachts.
Der durch die Zeitverschiebung verwirrte Rhythmus hat mich noch die ganze Woche begleitet. Jetzt weiß ich wie sich ein Jetlag anfühlt... um 18/19 Uhr war ich immer total müde und dafür dann um 5 Uhr morgens hellwach! :)

Meine Gastfamilie:
Besteht eigentlich aus 5 Personen: Romelia = die Gastmutter, Luis = der Gastvater, Rosana = die Tochter, Djego und Luis jnr = die Enkelsöhne.
Jedoch wohnen Rosana und ihre Söhne im Nachbarhaus und kommen nur ab und zu mal vorbei!
Ich habe so Glück mit meinen Gasteltern, sie sind unglaublich nett und sehr um mein Wohl besorgt! Ich hab mich eigentlich vom ersten Moment wohl bei ihnen gefühlt.
Romelia ist klein, sehr herzlich und sehr gemütlich, singt und tänzelt stets vor sich hin, lächelt viel und kocht sehr sehr leckeres Essen. Wenn ihr Ruf "vamos á comer" ertönt, darf man sich schon auf die gute guatemaltekische Küche freuen. Luis ist ein kleiner Zwerg, der mir gerade bis auf Brusthöhe reicht und genauso liebevoll und nett ist. Er ist ein Scherzkeks, spricht oft mit seiner Katze ("miaumiauuuuumiaumiau miaumiau"), schnarcht seeehr sehr laut und ist total up to date! Das erste was er gemacht hat war mir seine Visitenkarte zu geben mit Adresse, Handynummer usw., nach meiner Emailadresse zu fragen und mich auf Facebook zu adden! Sehr verrückt! Er hat mir dann auch gleich eine sehr sehr nette Willkommensmail geschickt, die ich mir von einer deutschen Mitstudentin habe übersetzen lassen!


Luis (im Pyjama) und Romelia (beide ca 70 Jahre alt)


Ja und nicht zu veregssen, ein sehr wichtiges Familienmitglied ist eben auch die Katze "Miesch" (ich glaub zumindest dass sie so heisst)! Sie hat den Charakter von unserem dicken Mompsi daheim und ist auch ähnlich gut ernährt! Doch an den Mompsi kommt da ja keiner so schnell ran! :-)

Mein "Zuhause":
Im Gegensatz zu den top aktuellen Elektrogeräten der Familie, ist die Wohnsituation sehr einfach und schlicht, aber sehr gemütlich und absolut ausreichend konfortabel.
Ein kleiner Rundgang:




Wenn man reinkommt, ist man direkt in der Küche bzw. im Wohnzimmer. Neben der Tür hängt extra eine Uhr, die nach der europäischen Zeit eingestellt ist und auf dem Regal stehen viele Mitbringsel von Studenten, z.B. ein Riesenschneemann! :-) Die Küchenausstattung ist sehr modern, mit Mikrowelle, Tupperware (oder zumindest Ähnlichem) und einer rießen Stereoanlage, die fast ununterbrochen läuft.
Anschließend kommt man ins Freie, dort stehen rechts die Autos der Familie und links läuft man an den verschiedenen Zimmern vorbei.


das mit der offenen Tür ist meins!


An die Autos schließt sich der Arbeits"raum" an. Dort stehen Luis` Schreibmaschine (einerseits Laptop andererseits Schreibmaschine) an der er täglich arbeitet, die Kleiderschränke von Romelia und Luis und anderer Haushaltskram.


Da hinten habe ich heute morgen meine Wäsche per Hand gewaschen! :-)


Links gehts in einen kleinen Hof mit den Duschen und den Toiletten (jeweils zwei). Ist meist ganz schön frisch zu duschen, da es morgens und abends echt kalt wird und es kein warmes Wasser gibt. Aber was einen nicht umbringt macht einen nur härter! :-)


übrigens muss man sich echt erstmal daran gewöhnen das Klopapier (aufgrund des schlechten Abwassersystems) nicht ins Klo zu werfen sondern in einen extra Eimer. Das vergisst man so leicht! :-)


Und zu guter letzt mein Zimmer, das echt top ausgestattet ist! Rießen Bett, das auch noch bequem und garnicht so hart ist wie ich gedacht hätte, 2(!) Regale für Klamotten (glaub nicht das jemand soviel Zeug mitschleppt), Schreibtisch und 2 Stühle und man beachte den schönen Spiegel! :-)  


man muss dazu sagen dass die Spiegel hier alle so niedrig hängen, 
dass es für die Guatemalteken passt, d.h. sehr niedrig!


Meine Schule:
Am Montag morgen hat mich Romelia zur Schule begleitet und mir den Weg gezeigt. Ich brauch nur ca. 10 Minuten zu Fuss, doch klaaar wie solls anders sein, richtig gemerkt habe ich mir den Weg natürlich nicht und musste mich dann zurück etwas durchfragen. Dann bin ich die nächsten Tage immer einen kleinen Umweg gegangen, aber jetzt hab ichs letztendlich geschnallt. :-)
Der Unterricht findet im Freien statt, was manchmal sehr frisch sein kann (gerade morgens), denn die Temperaturen hier sind unerwartet kühl. Tagsüber ist es oft kalt wenn Wolken am Himmel sind. Wenn nicht, dann ist die Sonne sehr stark und es ist sehr heiß, d.h. es kann stündlich oder minütlich wechseln (am besten immer Zwiebellook tragen). Nachts friert man sowieso, da es hier aufgrund der Höhe sehr stark abkühlt und zudem auch sehr früh dunkel wird (ca. um 18 Uhr).
Aber zurück zur Schule...
Man sitzt mit seinem Leher an kleinen Tischen entweder im Garten oder auf der Terasse, kann sich jeder Zeit Tee, Kaffee oder Wasser holen, aber kostenloses Inet gibt es leider nur wenn man seinen eigenen Laptop dabei hat.


Ich sitze mit Alma (rote Weste) immer dort rechts an der Hauswand.


der Schulgarten


Meine Lehrerin Alma ist sehr nett und sehr geduldig mit mir! Ich habe jeden Tag von 8 bis 12 Uhr Schule mit einer halben Stunde Pause. Die erste Woche war sehr hart für mich, ich war meist etwas überfordert weil Alma auch nicht soooo viel englisch spricht und man dann in irgendeinem Kaudawelsch kombiniert mit viel Gestik und Mimik versucht sich zu verständigen. Aber Dienstag hatte ich glücklicherweise gleich mal einen Tag schulfrei, da auch hier der Feiertag Allerheiligen gefeiert wird. Ich muss mich jetzt die erste Zeit wirklich sehr auf die Schule konzentieren und auch viel am Nachmittag und Abend lernen damit ich mich wenigstens ein bisschen besser ausdrücken kann. Aber Alma meint, dass die kommende Woche schon besser gehen würde, ich habe jetzt nämlich übers We die Aufgabe die wichtigsten Verben zu lernen (und das sind nicht wenige)!
Die Studenten sind auch sehr nett und aus ganz Europa, jedoch nicht sooo aufgeschlossen wie ich dachte, da die meisten schon länger hier sind und schon ihre "Grüppchen" gebildet haben. Doch auch ich war die ersten 2/3 Tage etwas gehemmt, da sich auch mein Englisch als total schlecht herausgestellt hat und mir das erst sehr peinlich war, aber jetzt geht das schon etwas besser.
Die meiste Zeit verbringe ich mit Letitia... sie ist mit mir zur gleichen Zeit am Flughafen angekommen, kommt aus Belgien/Brüssel und studiert seit 5 Jahren Spanisch und Englisch! Oh jaaa, ein sehr grosser Unterschied was die Sprachqualität angeht, das kann etwas dempremierend, aber durchaus auch sehr hilfreich sein! Letitia und ich haben uns sofort gut verstanden und alles was organisatorisch oder auch freizeittechnisch angesagt war gemeinsam gemacht. Sie war jetzt leider nur diese Woche an der Schule und startet ab nächster Woche schon ihre Projektarbeit. Doch wir werden uns trotzdem öfter treffen und etwas unternehmen.

Jetzt noch ein paar Eindrücke von der wunder wunder wuuuuunderschönen Stadt Antigua und dann ist es auch erstmal genug für heute. Über meine Woche und was ich erlebt habe werde ich vlt morgen oder die Tage mehr berichten.


mein Schulweg





der Vulkan Agua


wunderschöne Farben überall


die Kathedrale


der berühmte Torbogen


kleiner Park bei mir um die Ecke, gut zum Lernen


auch ein bayrischer Biergarten darf nicht fehlen :-)




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