Montag, 21. November 2011

Glückspilz oder Pechvogel

Glückspilz einerseits, da ich mein Geld vom letzten We-Ausflug wieder bekommen habe, relativ schnell wieder gesund geworden bin und eine schöne Restwoche hatte

Pechvogel... da mich gleich dieses We das nächste Übel (im wahrsten Sinne), eine Magen-Darminfektion, heimgesucht hat.
WARUM DENN IMMER AM WOCHENENDE???? :-(

Aber eines nach dem anderen....

Bis Mittwoch habe ich mich letzte Woche erstmal geschont und nichts besonderes erlebt. Allerdings habe ich meinen Wochenendausflug an den Atitlan-See gebucht und mit Anna ausgemacht, dass wir über Silvester wahrscheinlich nach Belize fahren!! Voll toll, eine Woche oder bissi länger. Ihr Freund wird sie in der Zeit besuchen, deshalb hab ich erstmal ganz vorsichtig gefragt ob ich mich da einfach anhängen darf... aber da hat sie nur gelacht und gemeint es wäre voll cool und sie hätte eh kein Bock auf ne solo Pärchenkacke! :-D
Mal schauen was daraus wird, aber wäre schon mega Silvester in der Karibik zu verbringen! Vlt finden sich ja auch noch mehr Leute die mitgehen wollen.

Am Donnerstag
hab ich früh morgens im Bett schon die ganze Zeit ein Klappern gehört und mich gewundert was das sein kann... Am Frühstückstisch wars dann eindeutig! Mein Stuhl (mit Rollen unten dran) ist hin und her gewackelt und ich hab mich gefühlt als sei ich seekrank.... Mein erstes kleines ERDBEBEN!!
Es hat nur ca. 5 Minuten gedauert, aber es war deutlich zu spüren! Romelia hat mich sogar raus auf die Straße geschickt, aber ich glaube das wäre nicht nötig gewesen, so heftig wars dann auch nicht! :-)
Sie hat außerdem gemeint, dass das Haus erdbebensicher gebaut ist, welch Glück!
Viele Leute, die ich gefragt habe, habens nicht wirklich mitgekriegt, weil sie eh gerade im Bus saßen oder noch im Bett lagen... Aber ich fand es eigentlich ein richtig tolles Erlebnis!
Stärkere soll es natürlich in Zukunft nicht geben, das reicht dann erstmal für den Anfang!
Abends war ich mit Anna im Café Sky auf der Dachterasse gesessen. Wir haben einen lecker Milchshake getrunken und die wunderschöne Aussicht bei Abenddämmerung genossen!




Danach war ich noch mit Letitia und 2 Arbeitskollegen von ihr (1 Spanier und 1 Guatemalteke) beim Essen. Letitia wollte unbedingt, dass ich mitgehe... aber das war im Nachhinein nicht so eine gute Idee. Ich hab mir schon gleich gedacht, dass das für mich ein ziemlich stiller Abend sein werden wird mit 3 super spanisch sprechenden Menschen um mich... ja und so wars dann auch! :-) Der Spanier war dann irgendwie noch total entsetzt, dass ich so wenig verstehe (war eh bissi ein arroganter Typ meiner Meinung nach) und konnte aber selbst kein Wort Englisch! Naja was ist da jetzt schlimmer?! Für ihn ist es halt easy cheesy hier, aber desewegen muss er sich nicht so aufblasen. Ich tu ja wirklich mein Bestes und ich denke es ist normal dass man nach 2 1/2 Wochen nicht mit Nativspeakern und einer fertig ausgebildeten Spanischstudentin mithalten kann. Er hat halt wahrscheinlich einfach gedacht, dass Letitia jemand mitbringt, der schon besser Spanisch kann, aber immerhin habe ich soviel verstanden, dass er sehr herablassend geredet hat und einen sehr schlechten Humor hatte. Naja nach dem Essen bin ich dann auch ziemlich bald gegangen, die andern haben das gut verstehen können, aber irgendwie wars schon etwas frustrierend für mich.

Am Freitag
hab ich mich dann in der Schule bei Alma gleich mal über den vergangenen Abend ausgequatscht und ihr volles Verständis bekommen. Sie meinte die meisten Guatemalteken mögen die Spanier nicht besonders, weil sie wohl oft mit sehr erhobener Nase rumlaufen.
Es war mein letzter Schultag mit Alma und ich habe ihr am Ende noch ein kleines selbstgebasteltes Kärtchen geschenkt mit Marienkäfer und Glückwünschen für ihre baldige Operation. Ich glaube sie hat sich gefreut.
Normal wechselt man alle 2 Wochen den Lehrer, aber da ich 5 Wochen Sprachkurs habe, hatte ich Alma jetzt 3 Wochen und den neuen Lehrer dann 2 Wochen.
Den restlichen Tag habe ich mit Sadt- und Marktbummel, Inet und Reiseführer + Packen fürs bevorstehende We verbracht.

Samstag
früh um halb 7 ging die Tour los.... zum LAGO ATITLAN!!
Diesen Ausflug hatte ich schon länger mit Letitia geplant und mich sehr darauf gefreut. Ein We mit ihr zusammen... denn sie verlässt mich ja leider auch schon in 2 Wochen.
Es waren auch noch mehrere Schüler unserer Schule und einer anderen Schule mit dabei und zuuuufällig auch Daniel (der Mitbewohner von Ulli) und Viola, ein deutsches Mädel, mit der ich vor La Merced mal kurz ins Gespräch gekommen bin. Sachen gibts!! 
Die Fahrt war diesmal nicht so lange wie nach Semuc... in ca. 3 Stunden waren wir am Aussichtspunkt mit folgendem Panoramablick:


hätte etwas weiter links anfangen sollen... aber trotzdem schön! :-)


Nachdem wir unser Gepäck im Hotel in Panajachel abgestellt und ganz kurz etwas geruht und uns frisch gemacht hatten, gings weiter mit dem Boot....







... nach Santiago Atitlan, dem größten der zahlreichen kleinen Indigena-Dörfchen um den Atitlan-See herum.

Dort sind wir gleich zu einem sehr sehr seltsamen Ort gegangen. Es war einfach ein kleiner, über winzige Gassen erreichbarer Raum, in dem Gebete und Zeremonien für den Heiligen Maximón (übersetzt großer Ahne) abgehalten werden. Der Raum war eigentlich sehr schlicht und in einer bettelarmen Umgebung, dafür über und über gemschmückt mit kitschigen bunten Weihnachtslämpchen und dazu dudelnder Weihnachtsmusik (so eine von einem Spielzeug-Weihnachtsmann) und mitten im Raum lag eine Holzfigur im Sarg (Maximón). Um den Raum betreten zu dürfen hätte man 2 Quetzales bezahlen müssen und um ein Foto zu machen 10 Quetzales. 2 Quetzales ist fast nichts, aber ich hab das wichtigste auch von außen gesehen und nähere Informationen dann von den 2 Daniels bekommen, die sich rein getraut haben. Eine alte Frau saß auf einem Stuhl und hat ganz schnell vor sich hin gebetet und dabei mit dem Oberkörper gewippt... etwas beängstigend. An Ostern wird die Holzfigur dann während einer großen feierlichen Prozession, zusammen mit ganz viel anderen Heiligen und Jesus, durch die Stadt getragen.


ein Beispiel für die hässliche Weihnachtsdeko hier :-)


Danach haben wir die Kirche angeschaut, in der die anderen Holzfiguren der Heiligen stehen. Und nach einem Bummel über den Markt haben wir zu Mittag gegessen. Ich hatte dort schon etwas Bauchweh und nicht sehr viel Hunger... habe mich auf eine kleine Pommes mit Cola beschränkt.


tolle Farben auf dem Markt


musizierende Kinder auf der Straße


.... und weiter gings mit dem Boot nach San Antonio Palopo!


Ein etwas hübscheres kleines Örtchen mit mehr Charme und grandioser Aussicht. Dort haben wir eine der typischen Webereien angeschaut und sind danach dann permanent von einheimischen Händlerinnen und Kindern verfolgt worden, die das Kunsthandwerk verkaufen wollten. Sie waren sehr hartnäckig... ich habe dann schließlich 2 schöne Schals gekauft! :-)


ein Kind, das mir einfach vor die Linse läuft :-)


ein selbstgewebter Schal dauert etwa 1 Woche


hier tragen auch die Männer traditionelle Kleidung


Aussichtspunkt


auf dem Weg nach oben...


Nele (beim Abwimmeln einer Händlerin), Stine und Annik
 alles sehr nette Mädels


vor der Kathedrale


Abends, zurück in Panajachel noch etwas Zeit zum Bummeln und der Blick auf den See bei Sonnenuntergang... 




Den restlichen Abend habe ich im Hotelszimmer verbracht weil meine Bauchschmerzen von Stunde zu Stunde schlimmer wurden, dann noch Durchfall dazu kam und mir total schlecht war! Leider kein Abendessen und kein gemütliches Zusammensitzen am See für mich... schade!!


Der nächste Tag mit Besuch von Chichicastenango folgt....




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